Categories: Aktuelles

admin

Share

Der Ortschaftsrat Horrenberg hatte heute die Aufgabe, eine Empfehlung – Zustimmung oder Ablehnung – zu den ausgewählten Windkraft- und Photovoltaikfreiflächen auf Dielheimer Gemarkung auszusprechen. Die Vorzeichen ließen bereits vermuten, dass hier ein anderer Wind wehen würde als im benachbarten Tairnbach und Mühlhausen. Es war bereits enttäuschend, dass sich auf Mails an die betroffenen Volksvertreter nur einer dieser bemühte, überhaupt eine Antwort zu schreiben. Volksvertretung sieht für mich anders aus.

Es waren zahlreiche besorgte Bürger vor Ort, die teilweise bis auf den Gang hinausstehen mussten. Viele Argumente, teilweise sehr emotional und auch vehement vorgetragen, wurden vom Ortschaftsrat hinweggefegt, sprich völlig ignoriert.

Einstimmig stimmte der OR der Beschlussvorlage zu. Sie alle verstecken sich hinter dem 1,8-Prozent-Ziel. Dass bereits im September 2022 4,6 Prozent Fläche in BW gemeldet wurden, jetzt noch etliches hinzukommt, die sogenannte Superprivilegierung somit lediglich eine Drohung ist, die wohl kaum wahr werden wird, interessiert hier niemanden der Ortschaftsräte. Sie geben allesamt vor, mit ihrem Entschluss noch Einflussnahme nehmen zu können. Die größte Einflussnahme wäre allerdings gewesen, eine einstimmige Empfehlung GEGEN die Beschlussvorlage auszusprechen. Dieser Ortschaftsrat stimmt, OHNE EINWÄNDE, dafür, dass beide ausgewiesenen Waldflächen – Wallenberg Süd und Großer Wald – für Windräder in Betracht gezogen werden sollen.

Was können wir Mühlhausener stolz auf unsere Volksvertreter sein, die sich seitens der CDU und der Freien Wähler gegen Windkraft ausgesprochen haben, Rückgrat bewiesen haben und sich für ihre Bürger eingesetzt haben! Wen aber können Bürger der Gemeinde Horrenberg, die sich vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Lärm, Wertverlust ihrer Immobilie oder einfach nur um den Wald und die dort lebenden Tiere sorgen, eigentlich bei der anstehenden Kommunalwahl im Juni wählen? Kein einziger der derzeitigen Ortschaftsräte hat sich gegen Windkraft ausgesprochen! Wer vertritt die Bürger, die ihre Lebensqualität, ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit in Gefahr sehen?

Wie geht es jetzt weiter? Was können wir tun? Jetzt ist es umso wichtiger, dass wir uns wehren. Am 29.04. wird der Dielheimer Gemeinderat über die Windkraftflächen entscheiden und voraussichtlich der heutigen Empfehlung des Horrenberger Ortschaftsrates folgen.

Es sind bereits viele unserer Flyer mit der Petition gegen Windkraft bei uns eingegangen. Ich hoffe, es kommen noch viele hinzu. Wir müssen sichtbar machen, wie viele wir sind! Dass man nicht einfach über uns Bürger hinwegentscheiden kann! Wir wollen diese vor der Gemeinderatssitzung noch überreichen.

Gleichzeitig zeigt uns die Sammlung auch, ob ein Bürgerbegehren, welches letztlich zu einem Bürgerentscheid führen würde, genug Zustimmung erfahren würde.

Da wir von Dielheimer Gemeinderatseite – ganz anders als in Mühlhausen, wo sich CDU und Freie Wähler sowohl gegen Flächen für Windkraft als auch gegen landwirtschaftliche Freiflächen für PV-Anlagen ausgesprochen hat – wahrscheinlich nicht mit viel Rückhalt rechnen können, müssen wir nun alle selbst aktiv werden.

Schreibt Einwände an den Regionalverband Rhein-Neckar! Etliche Bedenken wurden heute geäußert, Argumente vorgebracht. Bringt sie zu Papier! Muster und Themen findet ihr seit heute auf unserer Homepage. Wer nicht selbst formulieren möchte, kann sich auf unserer Seite auch die Muster herunterladen, die ihn ansprechen und bewegen. Entscheiden über die Vorranggebiete wird letztlich der Regionalverband Rhein-Neckar. Deswegen müssen wir dort jetzt aktiv werden! Widerstand dort sichtbar machen. Das ist jetzt umso wichtiger! Letzter Stichtag ist der 13. Mai!

Durch fundierte Argumente haben wir die Chance, diese Zerstörung unserer Natur und die uns drohende Beeinträchtigung zu stoppen!

Kerstin Fuchs, Tairnbach, für die Bürgerinitiative Pro Wald-und Naturschutz